Schon als Kind war ich sehr vielseitig interessiert. Bewegung und Sport, das aktive Musizieren und besonders die Natur und Tiere gefielen mir. Pferde übten schon damals eine spezielle Faszination auf mich aus.
Den Reitunterricht musste ich als Jugendlicher durch verschiedene Arbeiten in den Ställen selber finanzieren. Das hat den Stellenwert des Reitens für mich deutlich gesteigert und darüber hinaus mehr Einblick in die Betreuung der Pferde ermöglicht.
Das Interesse an Bewegung, Sport und „den Menschen“ hat mein weiteres Leben bestimmt und so habe ich das Studium Sportwissenschaften und Sportmanagement an der Universität Wien gewählt, das ich 1988 erfolgreich abgeschlossen habe.
Gesunde Bewegung und Lebensführung auch anderen Menschen zu vermitteln, war für viele Jahre das Hauptthema in meinem Berufsleben. Daher habe ich neben dem Studium auch Trainer-Ausbildungen im Schilanglauf und Alpinschilauf gemacht. Im Reitsport habe ich zuerst die Ausbildungen zum Wanderreitführer (FENA) und zum Westernreitwart (FENA) absolviert. Die Kompetenzen, die dabei vermittelt werden, sind aber nur oberflächlich und haben meinen Wissensdrang über umfassendes Pferdetraining bei weitem nicht erfüllt.
Bereits Anfang der 90er-Jahre habe ich begonnen, meine Erfahrungen als Gesundheitstrainer und Sporttherapeut in die Ausbildung von Mensch & Pferd zu integrieren und in meinen Unterricht einfließen zu lassen. Die Schüler – darunter sind überwiegend engagierte FreitzeitreiterInnen – kamen aus der Westernreitweise, dem Dressur- und auch aus dem Gangpferdesport. Durch diese Trainertätigkeit habe ich viel Erfahrung in der Ausbildung von Mensch & Pferd gesammelt.
Aus dieser Erfahrung sowie dem Verständnis für Biomechanik und Methodik ist das Equus®-Beziehungstraining entstanden.
Damals war ich immer auch auf der Suche nach objektivem Fachwissen zum Thema Pferdeausbildung. Dabei bin ich auf Philippe Karl gestoßen. Philippe Karl ist ein international anerkannter Reitmeister, der ein fundiertes Ausbildungskonzept, die „Ecole de Légèreté“, entwickelt hat und sich immer wieder kritisch über die Entwicklungen im modernen Dressurreitsport äußert (siehe dazu sein wichtigstes Buch: „Irrwege der modernen Dressur“).
Als Philippe Karl im Jahr 2006 erstmals in Österreich seine Reitlehrerausbildung angeboten hat, habe ich mich beworben. Von 2007 bis 2010 war ich Teilnehmer im ersten Reitlehrer-Lehrgang der „Ecole de Légèreté“ in Österreich. Im Juni 2010 habe ich diese Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Im Juli 2012 habe ich nach einer praktischen Prüfung mit meinem Pferd den nächsten Level (2) erreicht. Seit damals bin ich immer noch der einzige in Österreich mit dieser Qualifikation. Das unterstreicht, wie anspruchsvoll die umfangreichen Ausbildungskriterien sind.
Während der Ausbildungszeit war es für mich ermutigend, wenn ich feststellen konnte, dass so manche Prinzipien über pferdegerechtes Trainieren, die ich in meinem Equus®-Beziehungstraining bereits unterrichtet habe, durch Philippe Karl´s Methodik bestätigt und verfeinert wurden. Ich hatte daher nicht das Problem vieler anderer TeilnehmerInnen, die ihre bisherige Art Pferde zu trainieren, komplett verändern mussten!
In den vergangenen Jahren habe ich mein Wissen über „Mensch & Pferd“ in zahlreichen Seminaren und Vorträgen in Österreich, Deutschland und Italien weitergeben dürfen und unterrichte meine SchülerInnen sowohl im Equus®-Beziehungstraining als auch in der Légèreté. Ich freue mich immer noch über jeden neuen Kontakt mit ReiterInnen, die an pferdegerechtem und sinnvollem Training interessiert sind!
Was mich persönlich in der Arbeit mit „Mensch & Pferd“ immer wieder fasziniert ist, wie genau Pferde auf unsere Körpersprache reagieren und wie schnell sie Dinge lernen können, wenn die Art der „Kommunikation“ stimmt. Unaufmerksame oder respektlose Tiere werden so in wenigen Minuten zu aufmerksamen und gut kontrollierbaren Trainingspartnern! Weil sie sich verstanden und angeleitet fühlen!
Wer gut mit Pferden arbeiten will, sollte daher auch lernen, den eigenen Körper und die verwendeten Hilfsmittel gezielt einzusetzen. Sonst könnten widersprüchliche Botschaften für das Tier entstehen. Außerdem braucht man eine klare Methodik für die Pferdeausbildung. Die Ziele in meiner Arbeit sind daher, diese Themen meinen SchülerInnen zu vermitteln, um damit einen Beitrag zur besseren Verständigung zwischen Mensch & Pferd und zu einer pferdefreundlichen Ausbildung zu leisten.
Über meine Tätigkeit als Sporttherapeut und als Fachhochschul-Lektor siehe unter Ausbildung.
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass es zunehmend mehr ReiterInnen gibt, die sich für pferdegerechtes Trainieren in der Philosophie der Légèreté und eine zufriedenstellende Beziehung zwischen Mensch & Pferd interessieren! Es ist auf jeden Fall ein spannender und lohnender Weg!