Trainingstipps Equus®

Hier finden Sie Tipps zu unterschiedlichen Übungen aus dem Equus®-Beziehungstraining.
Die Reihenfolge der Übungen ist willkürlich.

Equus® Verstehen lernen

Wenn man Pferde erziehen und ausbilden möchte, ist es sehr wichtig, die Tiere gut "verstehen" zu können. Vieles zeigen sie mit ihrer Körpersprache an:
z.B. wo ihre Aufmerksamkeit hingerichtet ist, ob sie unsicher oder aufgeregt sind, aber auch ob sie verärgert sind.
Deshalb erkläre ich bei meinen Kursen immer wieder gerne, was "Partner Pferd" gerade von sich "erzählt". Wenn man diese Mitteilungen besser verstehen kann, ist es auch leichter, die richtigen Maßnahmen zu setzen. Wer Pferde besser verstehen kann, wird weniger oft von ihren Aktionen überrascht!


Führen im Schritt

Ein Pferd korrekt im Schritt zu führen verlangt im Equus®-Beziehungstraining mehrere Bausteine. Hier sehen wir die Führposition "Schulter an Schulter". Der Mensch bestimmt während des Führens den erforderlichen Abstand, das Tempo und natürlich die Richtung. Änderungen im Tempo, Übergänge (zum Halt, Trab, Rückwärts) oder Handwechsel werden immer zuerst mit unseren "Körpersignalen" eingeleitet. Wenn das funktioniert, werden unsere Hilfsmittel immer unwichtiger und somit kann der Stock (die Verlängerung unserer Arme) passiv nach unten hängen und auch das Führseil ist lose.


Körperwahrnehmung verbessern

Wir verwenden im Equus®-Beziehungstraining Hilfsmittel, mit denen wir "Druck" auf die Pferde ausüben. Deshalb muss man darauf achten, dass man korrekt mit den Arbeitsgeräten (Seil, Halfter, Stock) agiert: So wenig Druck wie möglich - aber so viel wie nötig!
Hier sieht man eine Übung, bei der die Körperwahrnehmung in Bezug auf die "Schwingung des Führseiles" geschult wird. Wer bei der Pferdeausbildung von Beginn an um korrektes Handling und Timing bemüht ist, wird schneller Erfolg haben und "feinere" Pferde erziehen!


Kommunikation mit Pferd

Hier sieht man eine Übung, die ohne Führseil also "frei", gemacht wird. Damit das klappt müssen die einzelnen "Signale" vom Pferd verstanden und akzeptiert werden. Die Signale sind in diesem Fall meine Körpersprache.

Das Pferd entfernt sich am ersten Bild von mir. Mit meiner linken Hand mache ich es aufmerksam und hole die Vorhand zu mir her. Das Pferd "folgt" der Aufforderung und nähert sich! (Anschließend gab´s natürlich Lob.)


Zirkel vergrößern, linke Hand

Hier sieht man die Übung "Zirkel vergrößern" auf der linken Hand. Je nachdem ob sie ein "links-hohles" oder "rechts-hohles" Pferd haben, fällt die Übung auf einer Hand schwerer als auf der anderen. Bei dieser "Lektion" ist es notwendig, dass sich das Pferd im Halsansatz "aufrichtet" und das Gewicht nach außen (Richtung rechte Schulter) verlagert. Diese Fähigkeiten braucht das Pferd auch beim Zirkeln/Longieren um seine  "Balance" zu verändern. Der Kontaktstock zeigt Richtung linke Pferdeschulter - er "verschiebt" sie nach außen. Mit meiner linken Hand stelle ich über das Führseil die gewünschte Halsbiegung ein.


Weichen der Pferdeschultern

Hier wird im Schritt geübt, die Vorhand nach außen weichen zu lassen. Die Hand gibt dazu den Impuls. Wenn das Pferd Widerstand leistet oder sogar nach innen drängt, kann der Druck an der Pferdeschulter durch die Gerte oder den Stock kurzfristig erhöht werden. Dabei ist wieder das korrekte Timing beim "Aufbau von Druck" wichtig.
Diese Übung ist unbedingte Voraussetzung für die korrekten Biegeübungen des Pferde-Halses. Dafür braucht man nämlich die "Kontrolle" über die Schultern. Außerdem wird dabei auch der „Respekt“ des Pferdes gegenüber dem Menschen verbessert.


Händigkeit der Reiter

Weil es bei uns Menschen, genau wie bei den Pferden, auch "Links- und Rechtshänder" gibt, sollten wir Reiter uns auch damit beschäftigen, "symmetrischer" zu werden. Je dominanter die Händigkeit ausgeprägt ist, umso unterschiedlicher fallen die Zügeleinwirkungen von linker und rechter Hand aus. Dass man Pferde "gerade richten" muss, wissen bereits viele Reiter. Dass auch wir Menschen "gerade gerichtet" sein sollten, ist wenigen bewusst.
Wir könnten daher regelmäßig Übungen bzw. Aktivitäten machen, die uns helfen "beidhändiger" zu werden.
Eine Möglichkeit dafür ist, das tägliche Zähneputzen auch mit der "schlechteren"Hand zu üben. Im Alltag gibt es viele Gelegenheiten, wo wir nicht automatisch immer die dominante Hand verwenden könnten (z.B. einen Türgriff oder den Lichtschalter betätigen, die Jacke mit dem ungewohnten Arm zuerst anziehen,...) Wer es lieber spielerisch angehen will und mehr Ambitionen hat, kann auch Tennis-Bälle mit der ungeschickten Hand werfen/fangen üben und später vielleicht auch jonglieren üben!
Alle diese Beschäftigungen haben einen guten Trainingseffekt auf unser Gehirn. Wir legen dadurch neue "Straßen" in unserem Gehirn und erweitern unsere motorische Bandbreite.
Übrigens, wer im Equus®-Beziehungstraining sein Pferd von beiden Seiten aus trainiert (führen, zirkeln, Handwechsel,...), macht selber auch Training für sein motorisches Gehirn!
Für alle, die sich bemühen, im Sinne der Philosophie der Légèreté zu reiten, wären die Tipps sehr empfehlenswert! Mehr Feingefühl in den Händen und eine symmetrische Steuerung der Hände sind auf jeden Fall von Vorteil. Das bestätigen diverse wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema "Händigkeit und Reiten".
Wenn sie mehr über das Thema "Körpertraining für Reiter" erfahren wollen, so nehmen sie Kontakt mit mir auf.


Zirkeln Dehnungshaltung

Hier wird mit einem Jungpferd begonnen, das Longieren zu üben. Vorher wurden bereits Führübungen gemacht,  die Signale für das "Vorwärts schicken" (und natürlich auch das Bremsen) vermittelt und die Schulterkontrolle geübt. Am Anfang sollte der Abstand beim Longieren zwischen Mensch & Pferd nicht zu groß sein und der Radius des Kreises nicht zu klein. Der Mensch muss sich deshalb ebenfalls auf einer Kreislinie mit bewegen .
An der Körperhaltung des Pferdes erkennt man:
Die Dehnungshaltung ist korrekt, die Vorwärtsbewegung im Trab ist aktiv und das Pferd ist psychisch entspannt. So soll es sein!


Verladetraining Equus®

Wer mit einem Pferd die Basisausbildung im Equus®-Beziehungstraining absolviert hat (und erst dann!), kann sich dem Thema "Verladetraining" entspannt zuwenden. Dabei schicken wir das Pferd in den Hänger hinein (und ziehen es nicht hinein!) und holen es auch kontrolliert wieder heraus. So ist es für beide Partner (Mensch & Pferd) ungefährlich.
Hier sieht man den Moment, wo das Pferd im Hänger steht und dabei gelobt wird, bevor es wiederum heraus geholt wird.

Clever wäre es, das Verladen zu üben, lange bevor man es wirklich braucht! Ich erlebe es leider immer wieder, dass Pferdebesitzer sich erst dann dem Thema widmen, wenn es schon "dringend" ist. Oder noch schlimmer ist es, wenn mit "unerzogenen" und nicht vorbereiteten Pferden "Verladetraining" gemacht wird. Das ist gefährlich und dumm!


Handwechsel beim Führen

In diesem Moment eines "Hand- und Richtungswechsels" sieht man die passende Körpersprache des Menschen sehr genau: 
Die Körperdrehung und die Kopforientierung in die neue Richtung (rechts) sind eindeutig. Auch die Position der Füsse ist stimmig. Der rechte Zeigefinger gibt die neue Bewegungsrichtung vor.  Die Begrenzung der äußeren Pferdeschulter erfolgt mit dem Stock.
Bei korrekter Ausführung geht das Pferd eine Kehrtvolte um auf die neue Hand zu gelangen.

Wenn man sich von Anfang an darum bemüht, mit klarer Körpersprache zu agieren, können uns Pferde besser verstehen. Außerdem legt man damit auch den richtigen Grundstock für eine erfolgreiche Freiarbeit!


Zirkeln und Halsbiegung

Beim Zirkeln des Pferdes (hier auf kurze Distanz) sollte es möglich sein, den Pferdehals für einige Tritte deutlich nach innen zu biegen. Das ist eine Herausforderung für das Gleichgewicht. Das Tempo sollte sich dabei nicht verändern. Wechselt man zwischen Aufrichtung mit Biegung nach innen und gedehnter Halsposition, so verbessert man nicht nur die Fähigkeit des Pferdes sich auszubalancieren, sondern mobilisiert auch den Schultergürtel und erhält zusätzlich die volle Aufmerksamkeit des Tieres. Die Hilfen die wir dem Pferd dafür geben, kommen von dem Kontaktstock (oder der Longierpeitsche).
Hier sieht man auf einem Zirkel rechter Hand eine gute Balance und Haltung beim Biegen im Trab!


Führen im Trab

Eine Führübung aus dem Equus®-Beziehungstraining
Sobald das "Führen im Schritt" klappt, üben wir auch kurze Trabsequenzen und die erforderlichen Übergänge zwischen den Gangarten. Das "Team" am Foto bewegt sich harmonisch und „synchron“ in der Position "Schulter an Schulter". Man sieht auch die "Aufmerksamkeit" des Pferdes an dem Ohr, das seiner Anführerin zugewandt ist!


Freitraining

Wenn man sein Pferd führen kann, ohne es am Seil zu haben - erfordert das eine gut eingespielte Zusammenarbeit!
Die Voraussetzung dafür ist, dass das Steuern des Pferdes mit Hilfe vom Führseil perfekt klappt.
Alle notwendigen Signale, die wir dem Pferd übermitteln, müssen klar unterscheidbar sein und vom Pferd verstanden werden. Außerdem "muss" das Pferd auch bereit sein, diese Signale zu befolgen!
Wenn das "Freie Bewegen" sogar auf der grünen Wiese stattfinden kann, so beweist das die gute Qualität einer Mensch-Pferd-Beziehung.


Feedback geben und Lob

Durch Equus®-Beziehungstraining wird die Kommunikation zwischen Mensch & Pferd verbessert. Es ist daher von großer Bedeutung, dem Partner Pferd während dem Training immer wieder "Feedback" über sein Verhalten zu geben.
Wenn während des Trainings am Verhalten des Tieres uns gegenüber etwas nicht passt, so müssen wird das korrigieren.  z.B. ein Eindringen in unsere persönliche Zone oder das Pferd setzt sich unaufgefordert in Bewegung,... 
Wenn eine Übung nicht so ausgeführt wird, wie wir es erwarten dürfen, müssen wir ebenfalls Feedback geben und korrigieren. Dazu verwenden wir unsere Körpersprache und die Hilfsmittel. Die Stimme verwende ich nicht für Korrekturen - weil dabei oft zu viel an "Emotion" mit gesendet wird.

Umgekehrt ist es aber auch genau so wichtig, "Positives Feedback" zu geben. Wer freut sich schließlich nicht über Lob und Anerkennung? Eine kurze Pause nach einer erfolgreichen Übung einzulegen, ist eine Möglichkeit. Zusätzliche Streicheleinheiten verstärken dabei die Wirkung.
Wenn während einer Übung (in der Bewegung) etwas besonders gut klappt oder die Reaktion des Pferdes auf ihr Signal sehr prompt erfolgt, können sie im selben Moment mit ihrer Stimme Lob erteilen. Bei der Vorgangsweise verwenden sie ihre Stimme dem Pferd gegenüber immer in positiven Zusammenhängen.

Loben sie aber immer nur dann, wenn es einen Grund dafür gibt. Manche Pferdebesitzer loben ihr Pferd ständig wegen Banalitäten oder weil sie es beruhigen wollen, manche sogar weil sie Angst vor dem Pferd haben.
Diese "Plauderer" stumpfen die Pferde sehr schnell ab und entwerten ihr Lob!
Wenn sie korrekt und konsequent mit Lob und Tadel agieren, stärkt das auf jeden Fall die Beziehung zu ihrem Pferd!


Rückwärts beim Führen

Diese Lektion gehört auch zu den Equus®-Führübungen. Die Position "Schulter an Schulter" sollte sich dabei nicht verändern. Hier sieht man deutlich, wie die Körperhaltung beim Menschen die Rückwärtsbewegung anzeigt. Der angehobene Stock hält dabei das Pferd in seiner Längsachse gerade. Auf keinen Fall darf dabei das Pferd mit dem Seil nach hinten "gezogen" werden. Da auch diese Übung mit dem "Einatmen und Aufrichten" des Menschen gestartet wird, schult sie wie alle Equus®-Übungen die Aufmerksamkeit des Pferdes auf unsere Körpersprache. Die Wechsel zwischen Vorwärts- und Rückwärtsbewegung erzeugen eine Verlagerung des Schwerpunktes beim Pferd. Werden sie korrekt ausgeführt so bringt man dadurch Pferde, die "schwer auf den Schultern" stützen, zu einer vermehrten Lastaufnahme in der Hinterhand.


Zirkel vergrößern im Schritt

Hier sieht man, wie mit mehr Distanz zwischen Mensch & Pferd die Vorhand nach außen verschoben wird. Das Pferd verlagert seinen Schwerpunkt nach außen und vergrößert somit den Kreis. Es bewegt die Beine vorwärts und seitwärts, der Hals ist dabei leicht nach innen gebogen. Ein perfekte Übung, um die Balance zu fördern!


Vorwärts-Seitwärts Bewegung beim Führen

Vorwärts-seitwärts-Bewegungen der Beine wirken lösend auf die Muskulatur und gehören daher zu funktioneller "Gymnastik für Pferde" dazu. Hier liegt das Augenmerk am Verschieben der Hinterbeine während der Vorwärts-Bewegung. Diese junge Stute übt daher schon bei den „Equus®-Führübungen“ sich auszubalancieren und die Beine koordiniert zu bewegen. Man sieht, dass auch der Mensch seine (Hinter-)Beine "Vorwärts-Seitwärts" bewegt. Das wird zuerst im Schritt geübt. Wenn "Mensch & Pferd" üben, klappt das später auch im Trab!


Schulter Herein Trab/Longe

Der Schimmel zeigt hervorragendes Schulterherein im Trab auf gebogener Linie. Die beachtliche Abspreitzbewegung des rechten Vorderbeines erfolgt gleichzeitig mit dem Überkreuzen des linken Hinterbeines! Das mobilisiert den ganzen Pferdekörper und schult die Koordination! Das durchhängende Seil zeugt von perfekter Abstimmung zwischen Mensch & Pferd und einer ausgezeichneten Balance des Pferdes. Voraussetzung für diese Gymnastik ist unter anderem das Steuern von Vor- und Hinterhand aus der Distanz.


Galopp an der Longe

Hier sieht man das Pferd beim Zirkeln auf kurze Distanz im Galopp in ausbalancierter Haltung. Das Pferd kann die Hals-Kopfposition frei wählen und zeigt dadurch seinen Gleichgewichts-Zustand und seine Gemütsverfassung an. (Was "ausgebundenen Pferden" nicht möglich ist!).
Da wir von Anfang an darauf achten, die Pferdeschultern gut kontrollieren zu können, funktioniert das schließlich auch im Galopp: Durch Anheben der Longierpeitsche/des Stockes können wir die Vorhand „aufrichten“ oder auch nach außen verschieben. Wenn Pferde das ohne Reiter gut schaffen, können sie sich später auch mit Reiter leichter ausbalancieren.


Kleine Hindernisse beim Longieren

Sobald man ein Pferd mit klaren Hilfen (Körpersprache und Hilfsmittel) longieren kann und dabei Richtungswechsel und Übergänge funktionieren, können auch kleine Hindernisse am Zirkel überwunden werden. Das kann für den Anfang eine etwas angehobene Stange wie am Bild sein. Somit resultiert ein kleiner Sprung und das Pferd lernt dabei, seine Schultern aktiv anzuheben - wie hier gut zu sehen ist. Solche Aufgabenstellungen bringen Abwechslung in die Zirkelübungen und verbessern Aufmerksamkeit und Koordination (auch beim longenführenden Menschen).